Einatmen – Ausatmen... das Leben beginnt und das Leben vergeht. Ständiges Pulsieren: Aufnehmen und Abgeben! Organisation, Auflösung und Neuorganisation – die Rhythmik und Intelligenz des Lebens – in jedem Moment und in jedem Atemzug entfaltet sie sich neu, um dann wieder in die Stille zurück zu kehren. Ein nächster Impuls bewegt den Atem, bewegt die Gedanken und alle Möglichkeiten – ob mit oder ohne Maske – und dann ist es wieder still. Still und doch voller Energie! Voller Lebenskraft und ordnenden Prinzipien.
Poeten und große Musiker, Dichter und Denker bringen die immense Schönheit dieser stillen Intelligenz zum Ausdruck -ihre Werke sind so gewaltig, dass sie nur aus einem Raum entspringen können, in dem sie in tiefster Verbindung mit dem nicht zu beschreibenden schöpferischen Gewahrsein sind. Worte von den großen Meistern, Kunst und Kultur bringen uns in Kontakt, der uns im Alltag wissen lässt, dass es mehr gibt, als das, was sich an der Oberfläche zeigt. Aber nicht nur Künstlern ist es bestimmt, das Große und Schöne entstehen zu lassen. Du und ich, jeder ist Schöpfer seiner Lebenswirklichkeit Je mehr das konditionierte Bewusstsein, das sich gerne in Angst, Neid, Wut, Hass, Schwermut und Ähnlichem zeigt, in den Hintergrund treten kann, desto mehr werden wir genährt und inspiriert und können uns aus den gehaltenen Konditionierungen lösen.
Oft erleben wir im Yoga, dass sich von dem Moment an, in dem wir auf die Matte treten, bis wir diese wieder verlassen, eine Wandlung vollzieht. Was verändert sich? Unser Körper ist vielleicht kräftiger und flexibler geworden, aber es ändert sich wohl weniger das Außen – das ist wie es ist und wir können es nur bedingt beeinflussen. Vielmehr erfährt der Übende ein Wandlung. Erbewegt sich durch die verschiedenen Asanas und atmet sich in Verbindung mit der allem inne liegenden Lebenskraft–bewusst oder unbewusst. Das Praktizieren verändert denjenigen, der übt, denjenigen, der sieht und hört, so dass eine innere Neustrukturierung möglich wird. In solchen Momenten werden wir zu Künstlern: wir nehmen durch unsere Erfahrung das Außen anders wahr – berühren und verändern es vielleicht doch.
Danke an alle Yogis, die unermüdlich diesen schöpferischen Weg gehen, ihre Matte immer wieder ausrollen, sich manchmal mühen, atmen, schwitzen, um dann im Savasana still zu werden: Einatmen – Ausatmen... Neuorganisation und Kreativität ermöglichen – das Große und Schöne lebendig werden lassen.
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