Der Jahreskreis schliesst sich…für viele ein Jahr der besonderen Herausforderungen und der Wunsch, dass dieses Jahr nun endlich vorbei sein solle. Aber sind es nicht vielmehr die Umstände, die wir uns anders wünschen, als das Jahr selbst? Das Jahr ist nur ein Rahmen – ein Konstrukt – in dem Inhalte sich zeigen – und diese Inhalte sind unser Leben, das wir uns leichtfertig wegwünschen, mit der Haltung von “es solle vorbei sein”. Sicherlich gab es im vergangenen Jahr viele Momente in unserem Leben, die herausfordernd waren, dennoch entfernt uns die Bewertung der Ereignisse davon, die Geschenke zu sehen, die in allen noch so schwierigen Zeiten liegen. Die Möglichkeiten, zu wachsen, zu lernen und uns vielleicht selbst ein Stück näher zu kommen.
Nun bewegen wir uns durch die Rauhnächte: eine zeitlose Zeit, in der nichts wirklich Neues geschieht und das Alte dabei ist, sich abzulösen. Diese Phasen sind wie ein Schwebezustand: es gibt nichts, das wir greifen können und das ist nicht so leicht auszuhalten. Gerade in diesen Zeiten, in denen nichts zu geschehen scheint, ist dennoch alles enthalten: im Nichts, in der Stille in der Dunkelheit liegt unendliches Potential, Lebendigkeit, Freude und alle Möglichkeiten – all das, was sich zu seiner Zeit entfalten wird.
Bis dahin gilt es in den Moment hinein zu entspannen, so gut es möglich ist und mit einem Sankalpa – einer inneren Ausrichtung – die Weichen zu stellen. Die Richtung ist noch nicht abzusehen, doch wenn die Weichen gestellt sind und wir uns immer wieder an unsere Ausrichtung erinnern, werden wir irgendwann die Stelle passieren, an der eine neue Wegführung klar wird.
Im Zurücktreten ist es wie im Savasana nach einer Yogapraxis, wenn alles still wird und alles vorhergehende zum Stillstand kommt und zu sterben scheint und der nächste Schritt noch nicht dran ist. Das Leben ist da – es geschieht, auch wenn nichts zu geschehen scheint. Das Leben versorgt uns, damit wir gestärkt und begleitet von unserem Sankalpa den Weg gut weiterführen können.
Mögen wir uns mit Vertrauen in das, was Ist, einlassen können – vielleicht diesen Lockdown und schwierige Situationen auch als Chance sehen, Mechanismen zu verlassen und zu überprüfen, was für uns wirklich von Bedeutung ist. Statt uns mit dem Wünschen für ein Besseres nach vorn zu denken, das Leben mit seinen Geschenken in Empfang zu nehmen und “Danke” zu sagen.
In Verbundenheit unsere Herzenswünsche für Euch für ein friedvolles und erfüllendes Neues Jahr und ein herzliches Dankeschön an viele wundervolle Momente in 2020!
Comentarios