Wir wollen alle ein gesundes, langes Leben führen und tun Einiges dafür- gesunde Ernährung, Bewegung, ab einem bestimmten Alter Check-Ups, Yoga, Meditation… aber wann wird das alles zu einem „Kontroll-Thema“? Immer neue Apps wie „MyFitnessPal“, „AppleHealth“, SleepCycle“, „MoodTracker“, um hier nur wenige zu nennen, kommen auf den Markt, mit denen man jede kleine Körperfunktion zu jeder Tageszeit misst und kontrolliert. Wir geben also die Verantwortung für unseren Körper ab und bilden uns ein, wir hätten alles im Griff. Was für eine Illusion! Müssen wir wirklich panisch werden, wenn der Blutdruck vielleicht kurz mal niedrig war und wir nicht wissen warum? Oder müssen wir auf eine App schauen, um festzustellen, dass wir vor einem Vorstellungsgespräch oder einem Vortrag aufgeregt sind? Wissen wir nicht mehr, warum wir feuchte Hände haben?
Anstatt die Verantwortung an Apparate abzugeben, sollten wir als Yogis auf die Intelligenz des Körpers vertrauen, unsere Sensorik verfeinern, mehr ins Wahrnehmen und Spüren kommen. Wir wissen sehr wohl, was uns gut tut und was wir brauchen. Es geht vielmehr darum, der Intuition zu vertrauen, denn oft ist es der denkende, skeptische Geist, der dazwischen funkt. Ist dieser mal still, was wir ja im Yoga anstreben, können wir uns diesem inneren Wissen anvertrauen. Und Verantwortung für uns und unseren Körper übernehmen. Besser als jede App….
Ja…ich finde es ist wie bei allem kein „entweder oder“, sondern in welcher Intention, in welchem Maß und Achtsamkeit ich etwas für mich nutze. Viele, wenn nicht die meisten von uns sind bezüglich Spüren und Fühlen bestenfalls auf einem Weg. Um seiner Intuition mehr zu vertrauen, kann meiner Erfahrung nach auch ein Tracker hilfreich sein. Natürlich ersetzt er nicht das frühkindliche zwischenmenschliche Spiegeln und Bestätigen der eigenen Wahrnehmung und Gefühle aber er verstärkt und schult sie dennoch.